2020_04_01 Update Coronakrankheit (COVID-19)

Die wissenschaftliche Datenlage zu Corona und Schwangerschaft ist weiterhin dünn. Es finden sich derzeit 2 PubMed- bzw. Medline-gelistete Artikel zur Suche "Corona und pregnancy". Einer der beiden Artikel ist in chinesischer Sprache verfasst, der andere in Englisch. Dieser englischsprachige Artikel (Yangli Liu , Haihong Chen , Kejing Tang , Yubiao Guo , Clinical manifestations and outcome of SARS-CoV-2 infection during pregnancy, Journal of Infection (2020), doi: https://doi.org/10.1016/j.jinf.2020.02.028 ) untersuchte den klinischen Verlauf aller zischen dem 8.12.19 und dem 25.2.20 hospitalisierter Schwangerer in China ausserhalb von Wuhan. Dreizehn Schwangere wurden so identifiziert und analysiert. Die meisten schwangeren Patienten hatten leichte bis mittelschwere Symptome. Fieber und Müdigkeit waren die Hauptsymptome, und weniger häufige Symptome waren Halsschmerzen und Atemnot. Fast alle Patienten hatten eine klare epidemiologische Vorgeschichte. Eine der 13 Patientinnen (7,6%) entwickelte im dritten Schwangerschaftsdrittel eine schwere Lungenentzündung, die auf der Intensivstation behandelt werden musste. Damit ähnelt die Verteilung der Infektionsschwere derjenigen der Allgemeinbevölkerung mit etwa 5%. Fünf Patienten von dreizehn (38%) wurden per Notfall-Kaiserschnitt entbunden wegen Schwangerschaftskomplikationen einschließlich fetaler Belastung, vorzeitigem Blasensprung und Totgeburt. Sechs Patientinnen (46%) hatten Frühgeburten. Die Autoren schlussfolgern: Diese perinatalen Komplikationen könnten sowohl der Virusinfektion als auch der physiologischen Veränderungen zugeschrieben werden. Bei den neun Lebendgeburten wurde kein Fall einer schweren Asphyxie beobachtet. Es wurde keine vertikale Übertragung von Corona von Mutter auf Kind gefunden. Zusammenfassend zeigt nach Einschätzung der Autoren der Bericht, dass auch schwangere Frauen anfällig sind für SARS-CoV-2-Infektion. SARS-CoV-2 kann das Gesundheitsrisiko sowohl für Mütter als auch für Kinder in der Schwangerschaft erhöhen. Die Autoren folgern, dass Anstrengungen unternommen werden sollten, um die Infektionsrate von SARS-CoV-2 sowohl in der Schwangerschaft als auch in der Perinatalperiode zu verringern.

 

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