Andere Testverfahren – Integriertes Screening – Quadruple-Test

Neben dem kombinierten NT-Test gibt es noch veschiedene andere Verfahren, welche eine recht präzise Risikoermittlung zur Einschätzung fetaler Gesundheit erlauben. Es handelt sich hier entweder um reine Tests aus mütterlichem Blut oder auch mit Ultrschall kombinierte Verfahren. Allen gemeinsam ist, daß ihr Ergebnis erst im zweiten Trimenon (14+0 bis 19+6 SSW) abschließend zur Verfügung steht, da sie zumindest in Teilen Information aus dieser Schwangerschaftsphase abgreifen. Die Indikation zur Durchführung dieser Tests ist gegeben, wenn Sie eine Risikoermitlung wünschen, das Zeitfenster für den kombinierten NT-Test allerdings bereits verstrichen ist (= Reiner Zweittrimestertest) oder wenn Sie die Präzision des kombinierten NT-Test (Trennschärfe des Verfahrens) steigern wollen (=Kombinierter Erst- und Zweittrimestertest). 

– Kombination Erst- mit Zweittrimestertest: Hier steht das sogenannte Integrierte Screening zur Verfügung.
Vom Prinzip her werden hierbei teilweise oder ganz die Informationen des NT-Tests nach Nicolaides (Untersuchungzeitfenster 11+4 bis 13+6 SSW) mit der Information von kindlichen Substanzen im mütterlichen Blut im zweiten Schwangerschaftsdrittel (Untersuchungszeitfenster 14+0 bis 19+6 SSW) kombiniert. Bei der Variante des "primär integrierten Screenings" (Bestimmung NT und Papp-A im ersten Trimenon, Bestimmung Quadruple-Test (s. unten) im zweiten Trimenon) handelt es sich um das empfindlichste (sensitivste) und am besten trennende (spezifischste) nichtinvasive klassische Testverfahren. Es liegt mit seinen Testleistungszahlen (Sensitivität 95%, Spezifität 99,1%) in einem mit dem neuen PraenaTest direkt vergleichbaren Bereich. Dabei deckt das primär integrierte Screening einen weitaus breiteren Bereich fetaler Störungen ab als es der selektive PraenaTest vermag. Im Vergleich zum Praenatest interessant ist hier auch die Kostenstruktur: Diese liegt in der Größenordnung des NT-Tests und ist damit 10x günstiger.

– Reiner Zweittrimestertest: hier steht als Goldstandard der sogenannte Quadruple-Test (=Vierertest) zur Verfügung.
Wenn ihre Schwangerschaft spät festgestellt wurde oder aber aus anderen Gründen das Zeitfenster für einen klassischen Ersttrimestertest verstrichen ist, kann über die kombinierte Bestimmung von vier Substanzen im mütterlichen Blut, die aus der kindlichen Placenta (Mutterkuchen) stammen, ein nichtinvasives Testverfahren zwischen der 14+0 und der 19+6 SSW angeboten werden, welches in seiner Aussagekraft mit dem reinen Nackentransparenztest nach Nicolaides im ersten Schwangerschaftsdrittel durchaus vergleichbar ist (Sensitivität > 80%, Spezifität 94%). 

Das Übersichts-Informationsblatt zu diesen Verfahren finden Sie hier: Aufklärungsbogen allgemeine Übersicht zu klassischen nichtinvasiven pränatalmedizinischen Testverfahren

Die Testleistungszahlen im Vergleich und die Kostenstruktur finden Sie hier: Nichtinvasive Testverfahren im Vergleich