Brustkrebs – Ultraschall kann Intervallkarzinome entdecken

by admin ~ Mai 19th, 2013. Filed under: Allgemein, Frauenheilkunde, Gynäkologie, Onkologie, Senologie.

Am 22.3. 2013 berichtete das Deutsche Ärzteblatt und am 10.4. 2013 die Ärzte-Zeitung über die Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM), welche am 21. März 2013 fand im Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz (Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin) stattfand. Auf dieser Pressekonferenz referierten Prof. Dr. Alexander Mundinger, Direktor des Zentrums Radiologie der Niels Stensen Kliniken in Osnabrück und Prof. Dr. Friedrich Degenhardt, Leiter des Arbektskreises Mammasonographie und Leiter des Brustzentrums Bielefeld-Herford zur Stellung der Ultraschalluntersuchung der Brust in der Entdeckung von sogenannten Intervalllkarzinomen. Intervallkarzinome sind Karzinome, die im Intervall zwischen zwei Screening-Untersuchungen auftreten. Im deutschen Programm beträgt dieses Intervall zwei Jahre. 

Etwa 50 bis 60 Prozent der Intervallkarzinome sind schnell wachsende Karzinome, die nach der vorausgehenden Mammographie entweder neu entstehen oder bei der Mammographie noch so klein waren, dass sie nicht gesehen werden konnten. Intervallkarzinome sind keine vernachlässigbare Größe. Zahlen aus Nordrhein-Westfalen zeigen, dass bei etwa 0,23 Prozent der Teilnehmerinnen am Mammographie-Screening solche Intervallkarzinome auftreten: Bei fast 880.000 Screening-Teilnehmerinnen in Nordrhein-Westfalen wurden bei über 2.000 als unauffällig eingestuften Frauen noch vor der nächsten regulären Mammographie Brustkrebs entdeckt. Prof. Degenhardt berichtete, daß diese schnell wachsenden Intervallkarzinome könnten mit einer Ultraschalluntersuchung der Brust entdeckt werden können. Das biete die Option auf eine potenziell lebensrettende Therapie zu einem frühen Zeitpunkt. 

Ideal wäre daher aus Sicht der DEGUM ein Ultraschall-Screening der Brust mittig zwischen den Mammographieterminen. Eine Kompromisslösung ist seit Kurzem in Österreich umgesetzt. Dort erhalten Frauen mit einer Brustdichte von über 50 Prozent zusätzlich zur Mammographie generell eine Ultraschalluntersuchung, allerdings am selben Termin. In Deutschland ist der Brustultraschall zu Screening-Zwecken bisher eine Selbstzahlerleistung. Frauen, die ihn nutzen möchten, sollten laut DEGUM darauf achten, dass leistungsfähige Geräte eingesetzt werden. Die von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung zugelassenen Geräte mit einer Frequenz von 7MHz reichten nicht aus. Besser seien 10 bis 15 MHz.

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