Gesundheitschancen-Frühzeitige Weichenstellung
Im Ärzteblatt-Artikel der Autoren Prof. Spallek und Prof. Razum von der Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften mit dem Titel "Gesundheitschancen – frühzeitige Weichenstellung" (Dt. Ärzteblatt 2012; 109 (46): A2298 – A2300) beleuchten die Autoren die mutmaßlichen Gründe und Zusammenhänge für die epidemiologische Beobachtung, daß
– gesundheitliche Ungleichheit schon in den ersten Lebensjahren auftritt
– sich verfestigt und
– einen relevanten Einfluss auf die Gesundheit in späteren Lebensjahren hat.
Diese Beobachtungen stützen die sog. Barker-Hypothese, wonach Menschen durch pränatale und frühpostnatale Einflüsse eine epigenetische, individuell unterschiedliche Prägung ihrer Gesundheitsanlagen erfahren. Soziodemographisch spielen dabei als Einflußgrößen neben Merkmalen wie Einkommen und Bildung oder Wohnumfeld auch Gen-Umwelt-Interaktionen, psychosoziale Risiken und sog. soziale Heterogenitätsmerkmale wie kulturelle oder migrationsbedingte Unterschiede eine Rolle.
Weitere Information zur Barker-Hypothese finden Sie hier:
– Wikipedia: The thrifty phenotype
– Barkertheory.org
– Douglas Almond und Janet Currie: Killing me softly – The Fetal Origins Hypothesis
– Dissertation Alexandra Pütz, München 2006: Intrauterine Wachstumsretardierung und kardiovaskuläre Erkrankungen – Eine Untersuchung von Neugeborenen und ihren Müttern