PraenaTest – Die entfesselte Geister-“Diskussion”

by admin ~ Juli 12th, 2012. Filed under: Allgemein.

Die Einführung des PraenaTests hat zu einer teils hitzig, teils erbittert geführten "Diskussion" in unserer Gesellschaft geführt.

In den Medien werden die sich zu diesem Thema meldenden Stimmen in zwei Gruppen eingeteilt: Diejenigen, welche die Testeinführung befürworten und diejenigen, welche die Testeinführung ablehnen.

Haupt-"Argument" der Gegner der Testanwendung ist die Sorge, daß der PraenaTest die Fruchtwasseruntersuchung als Primärmethode in der vorgeburtlichen Fahndung nach dem Down-Syndrom ersetzen und aufgrund seiner Eigenschaft als nicht-invasives Verfahren die vorgeburtliche Suche nach Trisomie 21 im Sinne einer "Raster-Fahndung" ausdehnen werde. Damit würde der Druck steigen, vorgeburtlich Menschen mit Down-Syndrom auszusondern.

Wer meint, argumentieren zu können, muß die Materie, zu welcher er Stellung nimmt, inhaltlich-sachlich verstanden haben. Diese kann dann bewertet werden.

Fakt im Regelwerk vorgeburtlicher Betreuung laut Mutterschaftsrichtlnien ist:

– Es gibt als Angebot, nicht als Zwang drei Ultraschalluntersuchungen
– Jede Frau hat ein Recht auf Nichtwissen und muß an keiner der angebotenen Untersuchungen teilnehmen
– Wie sie mit auffälligen Untersuchungen umgeht, liegt völlig im Ermessen der jeweiligen Patentin
– Pränatalmedizin (mit nicht-invasivem NT-Test und invasiver Diagnostik) ist kein Bestandteil der Routine-Vorsorge
– Die ungezielte Suche nach genetischen Eigenschaften ist – auch und gerade vorgeburtlich – durch das Gendiagnostikgesetz verboten

Fakt beim PraenaTest ist:

– Der PraenaTest ist ein medizinischer Test und kein Diagnoseverfahren. Damit kann er die Fruchtwasseruntersuchung nicht ersetzen
– Es handelt sich vom medizinischen Ansatz her nicht um ein primäres Suchverfahren, was jeder Schwangeren angeboten wird. Vielmehr kommt es optional in der Situation zur Anwendung, wenn der NT-Test ein auffälliges Ergebnis erbracht hat.  Dabei ist der Sinn des PraenaTests, zu verhindern, daß die Mütter von tatsächlich gesunden Feten unnötig punktiert werden (Senkung der Falsch-positiv-Rate des NT-Tests)
– Damit kommt es durch den PraenaTest nicht zu einer Steigerung der vorgeburtlichen Entdeckung des Down-Syndroms. Vielmehr hilft der PraenaTest, gesunde Feten vor einer mit einem Restrisiko von 0,5% (für die ungewollte Herbeiführung eines Aborts)  behafteten Untersuchung zu schützen: Der PraenaTest verhindert nicht Leben, sondern er beschützt es!

Insoweit dokumentieren die Gegner des Verfahrens, sofern sie beim PränaTest von "Routine", "Selektion", gar "Selektionsmedizin", "Euthanasie" und "Illegalität" reden, eine beklemmende Unkenntnis in diesem Feld.

Ist dieses Verhalten bei Einzelpersonen, die sich dergestalt an der öffentlichen Diskussion beteiligen, Dokument einer individuellen Strukturiertheit, so sind derartige Äusserungen aus dem Munde von Vertretern gesellschaftlicher Gruppierungen, in ihrer Eigenschaft als Mandatsträger offiziell getätigt, anders zu werten: Sie sind Gradmesser der Verfasstheit ihrer Organisation.

 

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